Die Faschingsgesellschaft Gosbach "de Loidige" e.V. 1970

Das obere Filstal zwischen Geislingen an der Steige und Wiesensteig im Volksmund „Goißatäle“ genannt - gehört mit seinen kleinen Seitentälern zu den schönsten und abwechslungsreichsten Gegenden der Schwäbischen Alb. In dieser malerischen Landschaft liegt der bekannte Kurort Bad Ditzenbach, zu dem Gosbach am 1. Januar 1975 eingemeindet wurde. Über die Entstehung Gosbachs und seine früheste Entwicklung wissen wir nichts Beweisbares. Den Namen „Gosbach“ finden wir zum erstenmal in einer Handschrift des 12. Jahrhunderts. Im Oktober des Jahres 1143 bekräftigt Bischof Walther von Augsburg feierlich in einer auf Pergament geschriebenen Urkunde die Stiftung des Benediktinerklosters Anhausen. In dieser Urkunde wurde unter zahlreichen Besitzungen des Klosters auch der Name Gosbach genannt. Das Wappen der Gemeinde Gosbach wurde im Jahre 1957 vom Innenministerium verliehen. Es zeigt eine Bergkapelle im Wald, nämlich die Kreuzkapelle auf dem Leimberg über Gosbach.

 

Im Goißatäle stirbt die Fasnacht nie aus. Erst recht nicht da, wo die „Loidige“ wohnen.

 


Loidig sind sie schon seit eh...

... und je und was das ist, versuchte einmal einer in der Bütt zu erläutern und sagte:

„Wißt Ihr denn hier was „loidig“ heißt?

Ich will´s Euch jetzt erklären.

 

„Der“ tut sich halt, egal wie´ s heißt

um gar nix, nix drum scheren!

 

Er ist kein Mensch wie allgemein!

 

Du siehst ihn immer wieder!

 

Er muß halt immer loidig sein

Und ist sich selbst zuwider.

 

Man meckert rum in einer Tour!

 

In jeder Supp´ein Haar!

 

„Die“ gibt es halt in Gosbach nur

und „sie“ sind nicht so rar!

Traditioneller Sonntags-Faschingsumzug

Seit 1923 wird der Traditionelle Sonntags-Faschingsumzug durchgeführt. Damals organisierte eine kleine Gruppe von Idealisten dieses Faschingstreiben und war bei der Ausgestaltung der Umzüge auf die bereitwillige Mitarbeit der örtlichen Vereine angewiesen, wobei jeder Verein einen Wagen stellte. 1960 fand zum ersten Mal die traditionelle Prunksitzung statt.

Die Faschingsgesellschaft Gosbach wurde im Jahre 1957 gegründet. Sie setzte sich zusammen aus Vertretern folgender Vereine:

 

1. TSV Gosbach

2. Musikverein

3. Schützenverein

4. Gesangverein

5. Kolpingsverein

6. Kleintierzuchtverein

7. Gartenbauverein

„de Loidige“ als selbständiger Verein

Nachdem es ruhig wurde um die Faschingsgesellschaft und die einzelnen Vertreter sich immer mehr dem „eigentlichen“ Verein widmeten, wurde am 18. April 1970 die Faschingsgesellschaft Gosbach „de Loidige“ als selbständiger Verein gegründet.

 

Noch im selben Jahr wurde beim „Standesamt“ Geislingen die Faschingsgesellschaft Gosbach „de Loidige“ angemeldet und gleichzeitig war der erfolgreiche Eintritt in den LWK und BDK abgeschlossen.

 

Hilfreich zur Seite standen die Vereine Karnevalsgesellschaft Schwarz-Weiß Geislingen/Steige und die Karnevalsgesellschaft

G´sälzhafhausen, Kuchen/Fils.



Elferrat / Prinzengarde

Anfangs bestand die FGG aus dem Elferrat, dem jährlichen Prinzenpaar und der Prinzengarde. Regiert wurde die FGG vom Elferrat, das höchste Amt war der Präsident. Sehr schnell wurden aus der eigenen Gemeinde Tänzerinnen gefunden die mit viel Einsatz jährlich einen Gardentanz und einen Showtanz einstudierten. 1993 trat zum ersten Mal auf der eigenen Prunksitzung das Gosbacher Tanzmariechen auf. Die Elferratsjacken und die Kleider der Prinzengarde, sowie des Prinzenpaars wurden aufeinender abgestimmt. Die Vereinsfarbe war somit weiß/rot. Noch immer, seit nunmehr dreißig Jahren sind die Kostüme bei allen drei Gruppierungen im Einsatz, lediglich die Schuhe, Hüte ..etc. wurden vereinzelt ausgetauscht. Heute ist die FGG stolz auf Ihre Kinder- und Juniorengarde, die bei zahlreichen Veranstaltungen den Verein präsentieren.

Leimbergweibla Gosbach

1987 wurde von 11 eifrigen Gosbachern eine Häsgruppe, basierend aus den Erzählungen der Gosbacher Bürgern, gegründet. Am Gosbacher Hausberg, dem Leimberg haben einst „Kräuterweibla“ gehaust, die in der noch existierenden Hexenküche Ihre Elixiere und Heilmittel gebraut haben. Mit den Elixieren und Heilmitteln haben diese Kräuterweibla mit den Gosbacher Bürgern Handel betrieben. 1994 trat diese Gruppe der Faschingsgesellschaft Gosbach bei. Nun hatte man auch eine Maskengruppe, die im damaligen Jahr auch in den LWK aufgenommen wurde. Neben dem Mitwirken an zahlreichen Umzügen und mit jährlich neu einstudierten Showtänzen unter der Holzmaske präsentiert diese Gruppe die Faschingsgesellschaft Gosbach auf vielen Veranstaltungen von Stuttgart bis in die Albregion. Seit 1996 wird eine Narrentaufe, wobei jährlich die neuen Mitglieder getauft werden, durchgeführt. Nach Tradition wird die Wassertaufe durchgeführt. Im Ersten Jahr wurde gleichzeitig in der Dorfmitte von Gosbach der Narrenbrunnen vom Bürgermeisteramt freigegeben, nachdem ein eifriger Bürger aus Edelstahl die Maske der Leimbergweibla gestaltet hatte. Seitdem wird der Brunnen ganzjährlich von der Maske geschmückt.

 

Das Ziel dieses Vereins ist die Erhaltung und der Ausbau der örtlichen Tradition und des Brauchtums.

 

Wir grüßen mit drei kräftigen: „Was semmr – Loidig!“